Spiritualität im Krankenhaus

13. September 2021

14 Kolleg:innen, fünf Tage, eine Idee: Zeit und Ruhe zu haben für die Fragen, die im Klinik-Alltag aufkommen, aber für die sonst wenig Zeit bleibt:  Wie geht es Patient:innen, wenn sie sich in ihrem Leben wegen einer Krankheit umstellen müssen, zum Beispiel weil sie nicht mehr so gut beweglich sind? Wie kann man Menschen, die mit einer chronischen Erkrankung leben müssen, ernst nehmen in ihrer Resignation und gleichzeitig motivieren? Wie kann man Mut machen, ohne Menschen zu vertrösten?

Und: Wie geht es uns eigentlich, als Mitarbeitenden?  Wie gehen wir mit der Trauer um, die wir bei Patient:innen spüren? Was bedeutet für uns Gesundheit? Und was brauchen wir, damit wir motiviert arbeiten können?

Eine Woche lang hat sich eine Gruppe Mitarbeitender unter Leitung von Krankenhausseelsorger Christian Möring im Kloster Nütschau mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt. Spiritualität meint: Welche Haltung habe ich dem Leben gegenüber? Welche Werte vertrete ich? Und wie orientiere ich mich selber?  Manche Menschen finden ihre Antworten darauf in einer Religion, manche finden völlig andere Vorstellungen überzeugend.

Im Laufe der Woche haben sich die Teilnehmenden dem Begriff „Spiritualität“ angenähert und versucht zu verstehen, was damit gemeint ist. Dann wurde es konkreter: Es ging um Themen wie Krankheit, Gesundheit, um Verluste und Ziele. Es ging um Situationen, in denen einem die Worte fehlen. Es wurde überlegt, was Kraft gibt, was tröstet und was andere Menschen wohl brauchen, um sich getröstet zu fühlen. Am Ende der Woche wurden Rituale für den Alltag entwickelt. Zum Beispiel ein Glas, in das man Zettel mit guten Erfahrungen steckt. Und dann einen Vorrat hat für die Tage, an denen es wirklich schlecht läuft.

Die Fortbildung wurde in Zusammenarbeit mit dem Projekt „SpECI“ der Diakonie Deutschland (SpECi = Spiritual, Existential Care interprofessionell“) durchgeführt. Die Themen bleiben auch weiter im Klinik-Alltag lebendig: Es gibt regelmäßige Treffen, bei denen berufsgruppenübergreifend Fragen diskutiert werden Denn um andere gut begleiten zu können, braucht man auch einen eigenen Standpunkt und Rückhalt für sich selbst.

© Evangelische Stiftung Alsterdorf

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