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Menschen mit Behinderung: Mit unserer Aufnahme-Checkliste können wir uns gut auf den Aufenthalt vorbereitet.
Das Evangelische Krankenhaus Alsterdorf ist der Teil der Evangelischen Stiftung Alsterdorf.
Informationen über die Stiftung finden Sie auf der Website der Stiftung.
Gemeinsam Krisen bewältigen
Wir sind für Sie da, wenn Ihnen eine stationäre, tagesklinische oder ambulante psychiatrische Behandlung in einer Psychiatrischen Institutsambulanz empfohlen wurde. Wir behandeln Sie individuell auf hohem fachlichen Niveau und helfen Ihnen, psychische Krisen zu bewältigen und wieder gesund zu werden.
Im Sinne einer „inklusiven Psychiatrie“ behandeln wir Menschen mit und ohne Behinderung. Patient:innen und aus allen Versorgungssektoren können bei uns behandelt werden, das heißt, dass wir Menschen aus ganz Hamburg und darüber hinaus bei uns aufnehmen dürfen.
Corona-Hygiene-Konzept: Wir haben ein umfangreiches Hygiene-Konzept, damit Patient:innen und Mitarbeiter:innen vor einer Infektion mit dem Corona-Virus geschützt sind. Erfahren Sie hier mehr darüber.
Unser Behandlungsangebot
Depressionen, Ängste, Lebenskrisen, Persönlichkeitsstörungen, Psychosen, Verhaltensstörungen – wir besprechen mit Ihnen individuell, was Sie belastet, welche Ursachen zugrunde liegen können und welche Therapie hilfreich ist.
Depression
Eine Depression ist eine Erkrankung, die mit einer deutlichen Verschlechterung von Stimmung und Lebensfreude und einer verminderten Fähigkeit, Freude zu empfinden einhergeht. Außerdem ist während einer Depression das Selbstwertgefühl häufig gering, der Schlaf gestört und die Betroffenen machen sich viele Gedanken und Sorgen.
Glücklicherweise kann man eine Depression sehr gut behandeln. Dabei ist es auch immer wichtig, die Gründe für eine Depression zu verstehen, um diese aktiv angehen zu können. In der Fachabteilung Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Krankenhauses Alsterdorf finden Sie Hilfe bei einer akut aufgetretenen oder chronischen Depression. Therapeutisch bieten wir Gruppen- und Einzeltherapie, Lichttherapie, Ergotherapie, Bewegungsangebote, Musiktherapie und, wenn es sinnvoll erscheint, Medikamente an, wobei wir hier den Wunsch und die Einstellung unserer Patient*innen sehr achten.
Psychosen
Alle psychischen Erkrankungen stellen extreme oder andauernde Ausprägungen von allgemein-menschlichen Erfahrungen dar. So kann es in Extremsituationen (wie z. B. bei Hunger oder Vergiftung, bei Isolation oder Bedrohung) zum Verlust der Orientierung an der Wirklichkeit in Form von Trugwahrnehmungen („Halluzinationen“, z. B. Stimmenhören) oder in Form unzutreffender Vorstellungen kommen („Wahn“, z. B. Verfolgungswahn).
Beim Krankheitsbild der Psychosen kommen solche fremdartigen, bedrohlichen und beängstigen Erfahrungen auch ohne äußeren Anlass vor. Betroffenen nehmen sich selbst, ihre Umgebung und häufig auch Mitmenschen verändert wahr. Vieles, was einem selbstverständlich scheint, ist nicht mehr, wie es dem Betroffenen vertraut war. Z.B. können Betroffene Stimmen hören, die andere Menschen nicht hören können, Dinge, die Betroffenen betrachten, können plötzlich eine ganz andere Bedeutung bekommen und z.B. als Hinweise verstanden werden oder einen vollkommen neuen Sinn ergeben. Auch kann das quälende Gefühl eintreten, dass andere die eigenen Gedanken lesen oder beeinflussen können.
Diese Veränderungen können von Betroffenen existentiell bedrohlich wahrgenommen werden und große Angst auslösen. Wenn in diesen Phasen eine sehr eigene Wirklichkeit entsteht, die von nahestehenden Mitmenschen nur schwer nachvollzogen und verständlich werden kann, dann bezeichnen wir Ärzt:innen es als „psychotisch“. Das kann eine eigenständige Krankheit sein, aber auch bei eigene Erkrankungen auftreten. Das Erleben einer psychotischen Episode prägt die Betroffenen und oft auch die nahestehenden Angehörigen meist lange, löst viel Sorgen aus und wird häufig als besonderes Ereignis in der Biographie erlebt.
Wir begleiten Sie in so einer beunruhigenden Lebensphase mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen. In sehr akuten Phasen, wenn Sie z.B. den Schutz einer geschützten Station benötigen, können wir Sie leider nicht behandeln. Wir würden Sie in unsere Abteilung übernehmen, wenn Sie sich in einen offenen Behandlungsrahmen freiwillig einlassen und absprechen können.
Alkoholabhängigkeit (in Kooperation mit der Inneren Medizin)
Sollte bei Ihnen eine Alkoholabhängigkeit bestehen, können Sie im Ev. Krankenhaus Alsterdorf einen Qualifizierten Entzug machen. Diese Station gehört zum Fachbereich Innere Medizin. Sollte sich während des Aufenthaltes herausstellen, dass eine Weiterbehandlung in der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie für Sie sinnvoll sein könnte, besprechen wir dies gemeinsam.
Wenn Sie bereits abstinent sind und eine behandlungsbedürftige psychische Erkrankung besteht, können Sie sich direkt bei uns anmelden. Nutzen Sie am besten das Kontaktformular am Ende der Seite oder rufen Sie uns an unter 040 5077-3417.
Interdisziplinäre Eltern-Kind-Behandlung
Wenn Mütter oder Väter psychisch erkrankt sind und ihre Kinder ebenfalls, können sie am Ev. Krankenhaus Alsterdorf gemeinsam behandelt werden. Der Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie und der Fachbereich Kinder- und Jugendpsychiatrie arbeiten dabei eng zusammen. Erfahren Sie hier mehr über das interdisziplinäre Behandlungsangebot, das bundesweit Modellcharakter hat.
Wenn Sie als Mutter oder Vater erkrankt sind, Ihr Kind aber nicht, ist es leider nicht möglich, Sie gemeinsam aufzunehmen.
So kommen Sie zu uns – Aufnahme und Ablauf der Behandlung
Ein Klinikaufenthalt in der Psychiatrie ist mit vielen Fragen verbunden. Wir haben hier einige wichtige Fragen und Antworten zusammengefasst. Sollten Sie weitere Fragen haben, melden Sie sich gern per mail oder telefonisch bei uns. Wir können in Ruhe Ihr Anliegen besprechen.
Aufnahme
Sie können sich telefonisch oder per Mail bei uns anmelden. Wenn wir nicht persönlich Ihren Anruf beantworten können, rufen wir so schnell wie möglich zurück. Wir besprechen mit Ihnen oder Ihrem Arzt vor der Aufnahme in unsere Klinik, welches unserer Behandlungsangebote für Sie passend ist.
Eine Aufnahme kann innerhalb weniger Tage erfolgen. Sie benötigen dazu eine Einweisung oder Überweisung von Ihrem behandelnden Arzt.
Wir können leider keine Patient*innen aufnehmen, die “harte” Drogen einnehmen oder akut gefährdet sind und auf einer geschützten Station behandelt werden müssen, da bei uns alle Stationen offen geführt werden.
Vorstationäre Sprechstunde
Wenn Sie sich in einer Krise befinden oder unter einer psychischen Erkrankung leiden und noch unsicher sind, ob für Sie eine stationäre oder teilstationäre Behandlung bei uns in Frage kommt, können Sie gerne kurzfristig ein fachärztliches ambulantes Vorgespräch mit uns vereinbaren.
Stationärer Aufenthalt
Unsere psychiatrischen Stationen 7/8 und 10 befinden sich in einem eigenen Gebäude, dem Eichenhof. Hier erwarten Sie engagierte und freundliche Teams aus unterschiedlichen Berufsgruppen mit großer Erfahrung in der Behandlung und Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Jede Behandlung wird auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt. Sie erleben einen Tagesablauf aus Gruppenaktivitäten, gemeinsamen Mahlzeiten, Therapien und Behandlungskonferenzen, der Ihnen hilft, wieder gesund zu werden. Wir beraten Sie auch in sozialen Notlagen und entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen Plan, wie es gut für Sie weitergehen kann.
Tagesklinik
Sie kommen an jedem Wochentag zwischen 8.00 und ca. 15.30 Uhr zur Therapie in unsere Tagesklinik, wo Sie ein engagiertes und erfahrenes Team erwartet. Hier führen Sie Einzelgespräche und nehmen an Gruppentherapien- und -aktivitäten teil. Wir beraten Sie auch in beruflichen und finanziellen Fragen und entwickeln mit Ihnen neue Perspektiven.
Achtsamkeitsgruppe
Wer achtsam ist, nimmt auftretende Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahr, ohne dabei in Grübeleien, Erinnerungen oder Zukunftsplanungen verstrickt zu sein. Dies kann helfen, eine Situation und die eigene Reaktion darauf klarer zu sehen und anzunehmen.
Wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass ein Training der Achtsamkeit Patienten hilft, Stressituationen besser zu bewältigen, die belastenden körperlichen und psychischen Symptome zu vermindern und sich selbst besser zu akzeptieren.
Gesundheitsgespräch
Das Gesundheitsgespräch ist ein stationsübergreifendes Angebot für Psychiatrie-Patient*innen der Stationen 7/8, der Station 10 und der Tagesklinik. Es findet wöchentlich statt, dauert eine Stunde und wird von einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter moderiert. Themen sind u.a.: gesunder Schlaf, Stressmanagement, Naturheilkunde und Medikamente in der Psychiatrie, Psychotherapie, Suchtproblematiken, Ernährung oder Persönlichkeitsstörungen. Grundlage für die Gespräche ist die Erkenntnis, dass alle Menschen Gesundheit erhaltende und Gesundheit gefährdende Ressourcen besitzen. Diese gilt es miteinander zu entdecken und ins Gleichgewicht zu bringen.
Anspannungsbewältigungsgruppe (Skillstraining)
Diese Therapieform richtet sich an Menschen, die unter andauernden Anspannungszuständen leiden und diese nicht zufriedenstellend steuern können. Wer beispielsweise unsicher und/oder übermäßig aufbrausend ist, unter chronischen Schmerzen oder Essstörungen leidet, übermäßig sensibel auf Stress reagiert und häufig Probleme mit anderen Menschen hat, ist hier gut aufgehoben. Gesprächsthemen: Wie gehe ich mit Stress um? Wie werde ich mir meiner Gefühle bewusst? Wie steigere ich mein Selbstwertgefühl? Wie begegne ich anderen Menschen? Wie kann ich mich vor Rückfällen schützen?
Biofeedback
Probleme der Stressverarbeitung stellen einen wichtigen Faktor für die Entstehung, den Ausbruch und die Aufrechterhaltung von psychischen Erkrankungen dar und können häufig auch körperlich krank machen. Diese Zusammenhänge sind Patienten oft jedoch nicht bewusst. Mit Hilfe von Biofeedback sollen physiologische Prozesse, die
zur Aufrechterhaltung solcher Erkrankungen beitragen, wahrgenommen und gezielt beeinflusst werden. Beim Biofeedback kann der Zusammenhang zwischen seelischer und körperlicher Anspannung erlebt werden, um dann schrittweise die Anspannungsregulation zu trainieren.
Depressionsbewältigungsgruppe
Was ist eine Depression? Wie entsteht sie und was sind Auslöser für die Krankheit? Diese Fragen sind Thema in der Depressions-Bewältigungsgruppe. Die Teilnehmer*innen lernen, was eine Depression begünstigt und wie sie Rückfälle vermeiden können. Jede Patientin und jeder Patient kann eigene Strategien zur Bewältigung entwickeln und ausprobieren: Wie strukturiere ich meinen Tag sinnvoll? Wie durchbreche ich kreisende Gedanken? Wie gehe ich mit der Krankheit im Freundes- und Familienkreis um?
Soziales Kompetenztraining
Im Sozialen Kompetenztraining wird Basiswissen darüber vermittelt, wie soziale Ängste und Defizite entstehen und bewältigt werden können. Dabei werden das Vertrauen in die eigenen Handlungsmöglichkeiten gefördert sowie hilfreiche Strategien aufgezeigt und in Rollenspielen eingeübt.
Gesprächsgruppe Ü50
In der zweiten Lebenshälfte verändert sich der Fokus: Trennung und Abschied, nachlassende Kräfte, Alter, Krankheit, Pflegebedürftigkeit, Tod und Einsamkeit werden häufiger zu Themen, die belasten. Die Gruppe trifft sich einmal wöchentlich und tauscht sich unter der Moderation eines Arztes für Psychiatrie und Psychotherapie aus. Nach dem Aufenthalt in unserer Klinik kann diese Gruppe weiter besucht werden.
Kreativ- und Körperarbeit
Zu diesen Angeboten zählen Tanztherapie, Kunsttherapie, Musiktherapie, Physiotherapie und Ergotherapie. In der Tagesklinik gibt es auch eine Kochgruppe der Patienten.
Lichttherapie
Bei der Behandlung von Depressionen empfehlen wir unter anderem auch eine Lichttherapie, denn Licht steuert das Zusammenspiel des körpereigenen Schlafhormons Melatonien und des Glückshormons Serotonin. Patient*innen können sich an dunklen Tagen mehrmals pro Woche vor einen etwa 2×2 Meter großen Lichtschirm setzen und die angenehme Wirkung des Lichts zu spüren.
Wir freuen uns auf Ihren Anruf oder Ihre E-Mail und werden uns kurzfristig bei Ihnen melden.
Tel. 040 5077 3978