Epilepsie-Patientin hat Lebensqualität zurückgewonnen

16. Februar 2022

Anke S. geht es gut. Richtig gut. Die 75jährige hat seit fünf Jahren keine epileptischen Anfälle mehr. Darüber freut sie sich – gemeinsam mit Oberarzt Dr. Berthold Voges und dem Team des Epilepsiezentrums anlässlich der Routine-Kontrolluntersuchung. Damals hatte sie immer wieder tags und nachts Anfälle, stürzte und verletzte sich.

Im Epilepsiezentrum wurde sie gründlich untersucht – und die Ärzte fündig. Auf Aufnahmen des Gehirns konnte die Ärzte eine Stelle als Auslöser der Anfälle identifizieren. Vielleicht war es möglich, diese Stelle in einer Operation zu entfernen? Gemeinsam mit den Experten der Neurochirurgie am UKE, Patientin Anke S. und ihren erwachsenen Kindern wurden die Vor- und Nachteile abgewogen und diskutiert, denn eine Operation am Gehirn kann zur Folge haben, dass später wichtige Funktionen beeinträchtigt sind: Dann wären zwar die Anfälle weg, aber womöglich die Sprache oder die Motorik verschlechtert.

„Ich hatte Angst“, sagt Anke S. rückblickend, aber ihre Kinder ermutigten sie und die Experten waren sich einig: Es waren mehr Vor- als Nachteile zu erwarten. Die Operation selbst war ein voller Erfolg – Anke S. ist seitdem anfallsfrei, hat keine Beeinträchtigungen und genießt das Leben wieder.

„Das freut uns sehr – wir konnten bei Frau S. zeigen, dass eine Epilepsie-Operation auch bei älteren Menschen sehr erfolgreich sein kann, das ist noch kein etabliertes Vorgehen“, sagt Dr. Voges. Auf den aktuellen Bildern ihres Gehirns zeigt er Frau S. die Stelle, die operiert wurde. Auch eine weitere Stelle ist auffällig verändert, von dort gehen aber keine Anfälle aus. Und damit das so bleibt, nimmt Anke S. spezielle Medikamente. „Ich danke Dr. Voges und dem Team für die Behandlung – ich habe so viel Lebensqualität gewonnen!“