Spannende Forschungsthemen rund um die Logopädie

17. Juli 2023

Am Freitag präsentierten die Schülerinnen und Schüler des Kurses 20 der Berufsfachschule für Logopädie im Seminarraum des Werner Otto Instituts ihre Studienarbeiten.  

Entstanden sind nicht nur spannende theoretische, sondern auch vor allem viele praktische Ergebnisse: Nina Meyer und Chiara Tobaben haben beispielsweise basierend auf einer Zielgruppenbefragung einen Flyer entwickelt, der über die Möglichkeiten, den Ablauf und die Kostenübernahme der Stimmtransition für Trans* informiert. Bisher gab es auf Deutsch nur wenig zugängliche und strukturierte Informationen zu diesem Thema. „Wir wollten etwas erschaffen, das den Menschen wirklich hilft – und am Ende wollten wir ein konkretes Ergebnis in den Händen halten“, sagt Nina Meyer. Zusätzlich zum Flyer präsentieren die Schülerinnen ihr Ergebnis auch auf einem eigenen Instagram-Kanal – die Informationen sind über die soziale Netzwerk-Plattform noch leichter zugänglich und Betroffene haben die Möglichkeit sich auszutauschen und direkt Fragen zu stellen.

Auch Carlos Marcarini und Laureen Reischel präsentierten am Freitag eine Studienarbeit mit einem konkreten Output: einem Hörspiel für stotternde Kinder im Alter von 5 bis 6 Jahren mit dem Namen “Der Pirosch”. Für stotternde Kinder gibt es kaum Vorbilder, bisher gibt es kein einziges deutsches Hörbuch mit einer stotternden Hauptfigur. Der Piratenfrosch Pirosch aus dem Hörbuch der beiden Schüler*innen stottert deshalb ganz selbstbewusst und selbstverständlich während er mit seinen Freund*innen spannende Abenteuer erlebt. Der Frosch könne so zu einer Identifikationsfigur werden, zur Endstigmatisierung beitragen und stotternden Kindern helfen, selbstbewusst mit ihrer Sprachstörung umzugehen, erklären die beiden Schüler*innen in ihrem Vortrag.

Ein weiteres spannendes Ergebnis präsentierten Sarah Höppner und Lara Pachleitner. Die Schülerinnen haben eine Symbolsammlung für Therapeut*innen erstellt. Die Sammlung arbeitet mit den Metacomsymbolen von Annette Kitzinger und soll das Sprachverständnis von Kindern in der logopädischen Therapie sichern. Die Symbolsammlung wurde speziell für Kinder mit Sprachverständnisstörungen zusammengestellt, in der anschließenden Diskussion wurden aber bereits weitere Anwendungsmöglichkeiten diskutiert: bei Kindern mit einer anderen Muttersprache, zur Strukturierung der Logopädie-Stunde, bei hörgeschädigten Kindern.

Weitere Arbeiten wurden zu den Themen “Therapeutische Resilienz”, “Erfahrungen von Patienten mit Morbus Parkinson und tiefer Hirnstimulation”, “Vocal Function Exercises”, “Informationen für Eltern von Kindern mit Spaltenfehlbildung” und “Angehörigenarbeit beim Anreichen von Nahrung” erstellt.

Die Studienarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und wird von den Schüler*innen unter der Betreuung von jeweils zwei Lehrlogopäd*innen über den Zeitraum von einem Jahr erarbeitet. In diesem Zeitraum setzen sich die Schüler*innen wissenschaftlich mit einem logopädischen Thema auseinander. Die bestandene Studienarbeit ist für die Schülerinnen und Schüler ein Leistungsnachweis, um im August an der Abschlussprüfung der Ausbildung teilnehmen zu können.

Die Veranstaltung endete mit der Verleihung der Studienarbeitsurkunden und einem Umtrunk vor dem Werner Otto Institut. Wir gratulieren allen Schüler*innen des Kurses 20 zur erfolgreich abgeschlossenen Studienarbeit!

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