Gesundheitskompetenz bei Menschen mit Lernschwierigkeiten fördern

02. April 2022

Menschen mit Lernschwierigkeiten haben ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Gleichzeitig erleben sie Barrieren im Zugang zu medizinischer Versorgung.
Ein Verbundprojekt unter Führung der HAW Hamburg in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf und weiterer Partner will daher die Gesundheitskompetenz und Selbstwirksamkeit der Zielgruppe fördern und die Versorgungslage verbessern. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit 4,7 Millionen Euro.

Im Mittelpunkt der Studie stehen gemeinsam entwickelte Präventionspläne von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Pflegeexpert:innen zur Gesundheitsförderung in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressmanagement und Sucht. Die Teilnehmer:innen werden individuell beraten und auf dem Weg zu mehr Selbstwirksamkeit und gesteigerter Gesundheit begleitet.

Prof. Dr. Tariba Richter, Department für Pflegewissenschaft an der HAW, betont das „Voneinander-lernen“: „Wir beziehen unsere Studienteilnehmer:innen aktiv mit ein und lernen von ihnen, so wie sie von uns lernen,“ erklärt sie.

Ulrich Scheibel, Vorstand der Ev. Stiftung Alsterdorf: „Gesundheit ist ein wichtiger Aspekt von Teilhabe. Mit individuellen Präventionsplänen unterstützen wir Menschen mit Lernschwierigkeiten darin, ein selbstbestimmtes und aktives Leben zu führen.“

Die Bedeutung des Verbundprojekts unterstreicht die Hamburger Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Hamburg, Ulrike Kloiber: „Menschen mit Behinderung sind keine Hilfeempfänger:innen, sondern Expert:innen in eigener Sache. Das Projekt zielt darauf ab, Menschen mit geistiger Behinderung als Expert:innen für sich wahrzunehmen und sie zu befähigen, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern.“

Partner:innen im Projekt: Die Konsortialpartner der Studie sind neben der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) und dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf die Fachhochschule Bielefeld (FHB), das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) und die AOK Rheinland/Hamburg (AOK). Gemeinsam wollen sie die Situation der betroffenen Erwachsenen durch eine gezielte Gesundheitsförderung und -prävention verbessern und bringen dazu ihre jeweilige Expertise aus Wissenschaft, Versorgungspraxis und Gesundheitsberatung ein.

Als Kooperationspartner:innen tragen außerdem der BKK Landesverband Nordwest, Leben mit Behinderung Hamburg, die alsterdorf assistenz west, die alsterdorf assistenz ost sowie das BHH Sozialkontor mit zur Durchführung des Projekts bei. Nicht nur das Land Hamburg und die Teilnehmer:innen können von der Studie profitieren. Die neue Versorgungsform könnte auch auf andere Regionen übertragen und Teil der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkassen werden.


Weitere Informationen: FaPP-MgB – Fallmanagement und Pflegeexpertise als Präventionsansatz für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung – G-BA Innovationsfonds

Das Beratungsangebot startet zum 1.7.2022. Wer Interesse an einer Teilnahme hat, kann sich an Projektleiterin Birgit Pohler wenden unter 040 5077 4961, Mail: ProjektFaPPMgB@eka.alsterdorf.de

Sie wollen Teil des innovativen Projektteams werden? Dann bewerben Sie sich! Im Rahmen des Projektes werden noch Pflege:expertinnen gesucht. In der Stellenausschreibung erfahren Sie mehr.

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